Nachlasspfleger muss Vergütung auf die Minute genau abrechnen!

Nachlasspfleger werden vom Nachlassgericht bestellt, wenn Erben unbekannt sind. Üben sie ihre Tätigkeit professionell aus und verlangen dafür eine entsprechende Vergütung, sind sie verpflichtet gegenüber dem Nachlassgericht minutengenau abzurechnen. Dies entschied aktuell das Oberlandesgericht Celle.

Ein professioneller Nachlasspfleger wurde vom Nachlassgericht zur Abwicklung eines Nachlasses bestellt. Er wickelte dabei Bankkonten ab und betreute die zum Nachlass gehörenden Immobilien. Dafür verlangte er einen Stundenlohn in Höhe von 33,50 € pro Stunde. Die Abrechnung, die er dem Nachlassgericht vorlegte, erfolgte im 10-Minuten-Takt. Das Nachlassgericht lehnte die Abrechnung ab. So auch das Oberlandesgericht Celle (Aktenzeichen 6 W 14/16). Nach Ansicht der Richter benötigt das Nachlassgericht zur Überprüfung der Nachlassverwaltung die genaue Beschreibung der Tätigkeit und der Dauer. Daher sei eine minutengenaue Abrechnung durch den Nachlassverwalter notwendig. Der Nachlassverwalter habe einen Vergütungsanspruch nur für den tatsächlichen Aufwand.