Frühere ADHS-Erkrankung steht Einstellung als Polizist nicht entgegen
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2016-07-01
· Redaktion fachanwaltsuche.de
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Eine Erkrankung an einer Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) muss kein Grund sein, nicht in den Polizeivollzugsdienst eingestellt zu werden. Dies entschied aktuell das Verwaltungsgericht Berlin.
Im zu entscheidenden Fall wurde die Bewerbung eines an ADHS erkrankten jungen Mann für eine Stelle im gehobenen Dienst bei der Schutzpolizei Berlin abgelehnt. Begründet wurde die Absage damit, dass der Bewerber Aufgaben, bei denen eine hohe Konzentration, Merkfähigkeit oder Reaktion erforderlich sind, nicht erfüllen könne. Auch stelle der Betrieb in drei Schichten mit Zeitdruck einen Umstand dar, dem der Bewerber nicht gewachsen sei. Zudem müsse man an Polizisten, die Waffen tragen, besondere gesundheitlich Anforderungen stellen. Der Bewerber klagte gegen diese Entscheidung.
Mit Erfolg, entschied das Verwaltungsgericht Berlin (Aktenzeichen VG 26 K 29.15). Ein Sachverständigengutachten habe ergeben, dass die ADHS-Erkrankung im Kindes- und Jugendalter vorgelegen habe, danach nicht mehr. Der Bewerber habe alle neuropsychologischen Tests gut abgeschnitten. Diese hätten keine Anzeichen für ADHS ergeben. Ein erneuter Ausbruch der Erkrankung sei derzeit unwahrscheinlich. Der Einstellung zum Polizeidienst steht somit nichts im Wege, entschied das Verwaltungsgericht Berlin.
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