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Motorradunfall: Zeugenaussagen lassen Urteil kippen

Vor Gericht scheitern viele Prozesse an den Beweismitteln. Zeugenaussagen oder Anhörungen von Sachverständigen überzeugen das Gericht in vielen Fällen nicht und es entscheidet zu Lasten dessen, der die Beweislast trägt. Dies veranschaulicht auch folgender Fall, bei dem es verschiedene Zeugenaussagen gab, warum ein abgestelltes Motorrad umgefallen und beschädigt worden war. Und letztlich doch Schadensersatz für den Motorradbesitzer.

Berufungsgericht würdigt Zeugenaussagen neu

Ein Mann verlangte Schadensersatz für sein Motorrad das während eines Fußballspiels umgekippt war. Für die Beantwortung der Frage, warum es umgefallen war, gab es verschiedene Varianten. Hatte ein Autofahrer beim Rückwärts fahren das Motorrad umgestoßen? Oder war das Motorrad durch einen plötzlichen Windstoß umgekippt worden? Für beide Möglichkeiten gab es Zeugen, die zunächst vor dem Amtsgericht angehört wurden. Das Amtsgericht lehnte die Klage des Motorradfahrers gegen den Autofahrer ab, da es vom Zusammenprall der beiden Fahrzeuge nicht überzeugt war. Der ging in Berufung vor das Landgericht Coburg (Aktenzeichen 33 S 24/16), welches den Fall neu aufrollte. Die Zeugen wurden erneut vernommen und das Gericht erlangte die Überzeugung, dass das Motorrad vom Auto umgeworfen worden war. Einer Zeugin, die gesehen haben will, dass das Motorrad ohne fremdes Dazutun umfiel, glaubte das Gericht nicht, weil dieser Ablauf von zu vielen sehr unwahrscheinlichen Zufällen abhängig gewesen wäre. Der Autofahrer muss dem Motorradfahrer demnach seinen Schaden am Motorrad bezahlen.

Redaktion fachanwaltsuche.de

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