Mobbing am Arbeitsplatz – Was können Opfer tun?
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2023-01-02
, Aktualisierung vom
2024-04-24 06:59:16.0
· Redaktion Fachanwaltsuche
· 951 mal gelesen
- Was fällt unter Mobbing am Arbeitsplatz?
- Was können Mobbing-Opfer tun?
- Ist Mobbing am Arbeitsplatz strafbar?
- Wie kann man beweisen, dass man gemobbt wird?
- Was muss der Chef bei Mobbing am Arbeitsplatz machen?
Einen Kollegen schlecht machen, Lügen oder Gerüchte verbreiten, Beleidigungen aussprechen oder Informationen vorenthalten: Dies sind nur ein paar Beispiele, wie sich Mobbing am Arbeitsplatz zeigen kann. Doch was können Betroffene gegen Mobbing am Arbeitsplatz tun?
Was fällt unter Mobbing am Arbeitsplatz?
Nicht jeder Konflikt oder jede Auseinandersetzung zwischen Kollegen oder mit dem Chef ist Mobbing. Laut Bundesarbeitsgericht liegt Mobbing dann vor, wenn ein systematisches Anfeinden, Schikanieren oder Diskriminieren von Arbeitnehmern durch Kollegen oder Vorgesetzte stattfindet. Eine zu Recht erfolgte Abmahnung ist übrigens kein Mobbing, stellt das Arbeitsgericht Wuppertal (Aktenzeichen 6 Ca 3382/11) klar.Was können Mobbing-Opfer tun?
Wer Opfer von Mobbing am Arbeitsplatz wird, hat zunächst das Recht sich beim Vorgesetzen zu beschweren und Unterlassung zu verlangen. Bleibt der Arbeitgeber untätig, kann der betroffene Arbeitnehmer dies auch gerichtlich durchsetzen. Der betroffene Arbeitnehmer kann dann auch seine Arbeit solange einstellen, bis der Chef das Problem gelöst hat. Mobbing-Opfer können allerdings nicht vom Vorgesetzten verlangen, dass der Mobber rausgeschmissen wird. Es empfiehlt sich auch den Betriebsrat über das Mobbing am Arbeitsplatz zu informieren und seine Unterstützung zu suchen. Unterstützung erfahren Mobbing-Opfer auch bei entsprechenden Beratungsstellen oder einem Anwalt für Arbeitsrecht. Zudem können Mobbing-Opfer vom Mobber und vom untätig gebliebenen Arbeitgeber Schadensersatz und Schmerzensgeld verlangen.Ist Mobbing am Arbeitsplatz strafbar?
Wer einen Arbeitskollegen beleidigt oder Lügen und Gerüchte über ihn verbreitet, kann sich wegen Beleidigung und Verleumdung strafbar machen. Führt das Mobbing dazu, dass der Betroffene krank wird, kann damit der Straftatbestand der Körperverletzung erfüllt sein.Wie kann man beweisen, dass man gemobbt wird?
Die Beweislast für Mobbing am Arbeitsplatz trägt das Mobbing-Opfer. Oft ist Mobbing von Kollegen oder dem Chef schwer nachzuweisen. Helfen kann hier ein sog. Mobbing-Tagebuch. Hier sollte ganz konkret und genau festgehalten werden, wann welche Mobbing-Attacke von wem erfolgte. Von Vorteil ist, wenn das Mobbing noch mit Fotos oder Zeugenaussagen belegt werden kann.Was muss der Chef bei Mobbing am Arbeitsplatz machen?
Der Arbeitgeber hat gegenüber seinen Beschäftigten eine Fürsorgepflicht. Ist etwa die Gesundheit oder das Persönlichkeitsrecht eines Arbeitnehmers in Gefahr, muss der Arbeitgeber einschreiten und den Arbeitnehmer schützen. Dies gilt auch bei Mobbing am Arbeitsplatz. Hat der Chef Kenntnis von einem Mobbing-Fall und unternimmt nichts, kann er sich schadensersatzpflichtig gegenüber dem Mobbing-Opfer machen. Dies stellt auch das Bundesverwaltungsgericht (Aktenzeichen 2 C 6.21) im Fall eines Beamten klar, bei dem der Dienstherr nichts gegen systematisches Anfeinden, Schikanieren oder Diskriminieren unternahm.War dieser Beitrag für Sie hilfreich?
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