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Stalking - Wie können sich Opfer wehren?

Stalking - Wie können sich Opfer wehren? © CC0 - Daniel Nanescu - splitshire.com
Stalking-Opfer sind mit Bedrohungen, Verfolgungen und im äußersten Fall sogar mit Körperverletzungen und dem Tod konfrontiert. Polizeilich erfasst werden jährlich rund 20.000 Fälle von Stalking. Stalking ist in Deutschland als Straftatbestand der „Nachstellung“ strafbar.

Was versteht man unter Stalking?

Unter Stalking versteht das Strafgesetzbuch das „unbefugt Nachstellen eines Menschens, indem der Stalker wiederholt dessen räumliche Nähe aufsucht, oder unter Verwendung von Telekommunikationsmitteln oder sonstigen Mitteln der Kommunikation oder über Dritte Kontakt zu ihm herzustellen versucht oder unter missbräuchlicher Verwendung von dessen personenbezogenen Daten Bestellungen von Waren oder Dienstleistungen für ihn aufgibt oder Dritte veranlasst, mit diesem Kontakt aufzunehmen oder ihn mit der Verletzung von Leben, körperlicher Unversehrtheit, Gesundheit oder Freiheit seiner selbst oder einer ihm nahe stehenden Person bedroht oder eine andere vergleichbare Handlung vornimmt und dadurch seine Lebensgestaltung nicht unerheblich beeinträchtigt.“.

Wer ist ein potentieller Stalker?

Der Ex-Ehemann, der Nachbar, der Postbote oder ein Kollege: zum Stalker kann jeder werden. Meist fühlen Stalker sich von ihrem Opfer zurückgewiesen und wollen Macht über das Leben des Opfers haben.

Was können Stalking-Opfer tun?

Stalking-Opfer sollten dem Täter klar und unmissverständlich darlegen, dass sie keinerlei Kontakt mit ihm haben möchten. Kommt es zu Bedrohungen oder Terror via Telefon oder SMS sollten Stalking-Opfer nicht zu lange warten und frühzeitig den Kontakt mit der Polizei suchen. Eine Strafanzeige kann schon eine abschreckende Wirkung haben. Zu Beweiszwecken bei einem möglichen Strafprozess, empfiehlt es sich Tagebuch über die Stalking-Attacken zu führen.

Stalking muss angezeigt werden!

Die Strafverfolgung durch die Staatsanwaltschaft findet beim Stalking in der Regel nur auf Antrag des Opfers statt. Nur wenn ein öffentliches Interesse an der Strafverfolgung gegeben ist, wird die Staatsanwaltschaft von sich aus tätig. Der Antrag muss bei der zuständigen Behörde gestellt werden. Stalking-Opfer sollten sich an dieser Stelle die Unterstützung durch einen Rechtsanwalt für Strafrecht holen!

Welche Strafe droht einem Stalker?

Nachdem Gewaltenschutzgesetz hat ein Stalking-Opfer die Möglichkeit beim zuständigen Amtsgericht eine einstweilige Verfügung gegen den Stalker zu erwirken. Die Polizei kann einen Stalker auch in Untersuchungshaft nehmen, wenn damit sein Terror unterbrochen wird. Eine Gewaltenschutzanordnung kann bei Stalking unabhängig von vorherigen Taten des Stalkers verhängt werden, entschied das Oberlandesgericht Celle (Aktenzeichen 10 UF 183/14). Einem Stalker droht eine Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder eine Geldstrafe. In besonders schweren Fällen droht eine Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren. Hierzu gehören Fälle von Stalking über einen längeren Zeitraum oder wenn durch das Stalking die Gesundheit des Opfers oder seiner nahestehenden Personen geschädigt wurde. Ein schwerer Fall ist auch, wenn der Täter über 21 und das Opfer unter 16 Jahre alt ist. Ein Stalker, der über Monate sein Opfer am Telefon terrorisierte wurde vom Das Oberlandesgericht Hamm (Aktenzeichen II- 1 WF 47/13) zu zwei Jahren Haft verurteilt. Zusätzlich wurde ihm ein Kontaktverbot erteilt. Außerdem muss ein Stalker mit Schadensersatzzahlungen an sein Opfer rechnen. Das Oberlandesgericht Karlsruhe (Aktenzeichen 10 U 6/20) hat einen stalkenden Nachbarn verurteilt 44.000 Euro Schadensersatz für die Umzugskosten seines Opfers zu zahlen.

ruegge

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