Winterliche Witterung: Kein Schadensersatz für Sturz in der Apotheke!
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2016-12-08
· Redaktion fachanwaltsuche.de
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Eine Kundin einer Apotheke, die bei Schnee und Schneematsch auf einer Fußmatte im Eingangsbereich der Apotheke ausrutschte, erhält keinen Schadensersatz. Apotheken treffen geringere Sicherheitspflichten, als Geschäfte mit hohem Publikumsverkehr, entschied das Amtsgericht München.
Die Frau war im Eingangsbereich aufgrund des rutschigen Fußbodens gestürzt und hatte sich eine Fraktur am Ellenbogen zugezogen. Sie war der Auffassung, die Apotheke habe ihre Verkehrssicherungspflichten verletzt und klagte auf Schadensersatz.
Redaktion fachanwaltsuche.de
Apotheke trifft geringere Sicherheitspflichten
Ohne Erfolg, entschied das Amtsgericht München (Aktenzeichen 274 C 17475/15). Die Apotheke habe ihre Verkehrssicherungspflichten gegenüber der Kundin nicht verletzt. Bei der Bestimmung der Sicherheitsanforderungen sei der Zuschnitt des Geschäfts, seine Größe und das Warensortiment in Erwägung zu ziehen. Bei einem großen Kaufhaus sei es möglicherweise angebracht einen Mitarbeiter mit der Überprüfung der Sauberkeit der Verkaufsfläche zu beauftragen. In Apotheken gebe es aber in der Regel keinen großen Publikumsverkehr, der es den Kunden unmöglich mache auf die Beschaffenheit des Bodens zu achten. Auch das Warensortiment rufe in einer Apotheke regelmäßig keine besondere Sturzgefahr hervor. Diese sei etwa in der Gemüseabteilung eines Supermarktes gegeben, wo Obstschalen oder Salatblätter auf dem Boden liegen. Außerdem müsse die Kundin bei winterlichen Wetterverhältnissen mit feuchtem Boden im Eingangsbereich rechnen und entsprechend umsichtig gehen. Die Feuchtigkeit lasse sich für die Apotheke aufgrund des Rein- und Rausgehens ihrer Kunden nicht vermeiden.War dieser Beitrag für Sie hilfreich?
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