Mobbing in der Schule - Das droht den Tätern!
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2015-04-17
, Aktualisierung vom
2021-03-08 10:15:23.0
· Redaktion fachanwaltsuche.de
· 1270 mal gelesen
- Grundschüler vom Unterricht ausgeschlossen!
- Schüler wegen Pöbelei von Klassenfahrt ausgeschlossen
- Schülerin wegen Belästigung mit Porno- und Gewaltvideos vom Unterricht suspendiert
Ob in der Grundschule oder in der weiterführende Schule: Aktuellen Statistiken zu Folge wird jeder zehnte Schüler Opfer von Mobbing. Die Täter müssen nicht selten mit einem Schulverweis oder ähnlich drastischen Maßnahmen rechnen, wie nachfolgende Rechtsprechung zeigt.
Grundschüler vom Unterricht ausgeschlossen!
Der fünftägige Unterrichtsauschluss eines siebenjährigen Grundschülers wurde vom Verwaltungsgericht Stuttgart (Aktenzeichen 12 K 5363/14) bestätigt. Der Grundschüler war schon mal zwei Tage vom Unterricht ausgeschlossen worden. Seit dieser Zeit kam es erneut mehrfach zu Situationen, in denen der Antragsteller Mitschüler schlug und beleidigte. Seine Klassenlehrerin hatte ihn dabei beobachtet, wie er einen am Boden liegenden Mitschüler auf den Rücken schlug. Aus diesem Grund suspendierte der Schulleiter den Schüler fünf Tage vom Unterricht. Hiergegen wehrte der Schüler sich mit einer Klage vorm Verwaltungsgericht Stuttgart. Ohne Erfolg! Das Gericht begründete seine Entscheidung wie folgt: Der Schulleiter könne nach § 90 Schulgesetz den Ausschluss vom Unterricht bis zu fünf Unterrichtstagen anordnen, wenn ein Schüler durch schweres oder wiederholtes Fehlverhalten seine Pflichten verletze und dadurch die Erfüllung der Aufgabe der Schule oder Rechte anderer gefährde. Zwar sei eine Rangelei unter Mitschülern nur dann als ein schweres Fehlverhalten der jeweiligen Schüler anzusehen, wenn qualifizierender Umstände hinzuträten. Dies sei aber beim Antragsteller der Fall. Nach den Feststellungen der Klassenlehrerin habe der Antragsteller seinen Mitschüler auf den Rücken geschlagen habe, während dieser am Boden gelegen habe. Das Schlagen des auf dem Boden liegenden Mitschülers sei als ein schweres Fehlverhalten des Antragstellers zu werten und stelle keinesfalls eine nachvollziehbare kindliche Reaktion dar. Auch das Vorliegen eines ADHS beim Antragsteller und das Nichtvorliegen von Verletzungen bei dem Mitschüler könne ein solches Fehlverhalten nicht relativieren. Durch dieses schwere Fehlverhalten seien Rechte anderer, konkret die körperliche Integrität des Mitschülers, gefährdet worden. Der Verhältnismäßigkeitsgrundsatz sei hinreichend beachtet worden, weil der Unterrichtsausschluss von fünf Tagen erst nach einem vorhergehenden Unterrichtsausschluss von zwei Tagen und einem erneuten schweren Fehlverhalten des Antragstellers erfolgt sei.Schüler wegen Pöbelei von Klassenfahrt ausgeschlossen
Ein Schüler, der während des Unterrichts wiederholt etwa Mitschüler laut mit „Fick dich, Alter“ beschimpft sowie die Unterrichtsgestaltung von Lehrern mit „Das ist doch Scheiße hier!“ oder „Das ist mir hier zu blöd!“ kommentiert, kann von einer Klassenfahrt nach Rom durch die Schulleitung ausgeschlossen werden. Das entschied das Verwaltungsgericht Berlin (Aktenzeichen VG 3 A 219.08).Schülerin wegen Belästigung mit Porno- und Gewaltvideos vom Unterricht suspendiert
Das Verwaltungsgericht Karlsruhe (Aktenzeichen 1 K 740/06) hat in einem Urteil klargestellt, dass eine Schülerin, die andere Mitschüler durch das Zusenden von Porno- oder Gewaltvideos belästigt, von der Schule fünf Tage vom Schulunterricht suspendiert werden darf.War dieser Beitrag für Sie hilfreich?
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