Wie kann man sich im Erbfall vor Schulden schützen?
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2022-10-12
· Redaktion Fachanwaltsuche
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- Wie sieht die wirtschaftliche Situation des Erblassers aus?
- Wann sollte man ein Erbe ausschlagen?
- Option: Haftung auf das Erbe beschränken
- Option: Nachlassinsolvenzverfahren beantragen!
- Option: Anfechtung der Annahmeerklärung der Erbschaft!!
Die Aussicht auf ein Erbe ist für die allermeisten Menschen zunächst ein Grund zur Freude. Doch was tun, wenn man sich nicht sicher ist, ob der Erblasser nur Schulden hinterlässt? Und haftet der Erbe dann mit seinem Vermögen für die Schulden des Erblassers?
Wie sieht die wirtschaftliche Situation des Erblassers aus?
Steht eine Erbschaft an, sollte sich der potentielle Erbe zunächst ein Bild über die wirtschaftliche Situation des Erblassers machen. Welche Verbindlichkeiten, Kredite, Schulden hat des Erblassers und welche Ansprüche und Vermögen stehen dem gegenüber.Wann sollte man ein Erbe ausschlagen?
Hat sich der Erbe ein Bild von der wirtschaftlichen Situation des Erblassers gemacht, und dabei Schulden des Erblassers entdeckt, empfiehlt es sich die Erbschaft auszuschlagen. In der Regel haftet der Erbe auch uneingeschränkt für die Schulden des Erblassers mit seinem eigenen Vermögen. Für das Ausschlagen einer Erbschaft gegenüber dem Nachlassgericht hat der potentielle Erbe sechs Wochen nach dem Tod des Erblassers und der Kenntnis von dessen Tod Zeit.Option: Haftung auf das Erbe beschränken
Es gibt die Möglichkeit die Haftung des Erben auf das Erbe zu beschränken. Dies muss beim zuständigen Nachlassgericht beantragt werden. Nach einer Entscheidung des Landgerichts Coburg (Aktenzeichen 11 O 380/08) kann ein Erbe aber seine Haftung auch dann noch auf das Erbe beschränken, wenn gegen den Erblasser ein gerichtlicher Zahlungstitel besteht.Option: Nachlassinsolvenzverfahren beantragen!
Bei einem überschuldeten Nachlass haben die Erben die Option ein Nachlassinsolvenzverfahren beim zuständigen Insolvenzgericht zu beantragen. Dies muss der Erbe sofort machen, wenn ihm die Überschuldung des Nachlasses bekannt wird. Tut er dies nicht, drohen ihm Schadensersatzansprüche der Nachlassgläubiger.Option: Anfechtung der Annahmeerklärung der Erbschaft!!
Um sich von einer überschuldeten Erbschaft zu trennen, gibt es noch die Option die Annahmeerklärung der Erbschaft anzufechten. Dies geht aber nur, wenn der Erbe entweder durch Drohung oder Täuschung zu Annahme gezwungen wurde, oder wenn er bei der Annahme der Erbschaft einem Irrtum unterlegen ist. Für diese Anfechtung hat der Erbe sechs Wochen Zeit ab Kenntnis des Anfechtungsgrundes.War dieser Beitrag für Sie hilfreich?
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