Nachbesserung durch labellosen Knopf an Markenjeans?

Muss der Käufer einer Markenjeans es akzeptieren, wenn der Verkäufer einen mangelhaften Knopf durch einen neuen Knopf ersetzt, der nicht vom gleichen Label stammt? Zumal der Knopf nach außen nicht erkennbar ist und ebenso gut funktioniert wie ein vergleichbarer Knopf der Markenherstellers. Mit dieser Frage musste sich jüngst das Amtsgericht Coburg auseinandersetzen.

Im zugrundeliegenden Fall hatte ein Mann eine Markenjeans zu einem günstigen Aktionspreis erworben. Kurz nach dem Kauf löste sich der Knopf am unteren Hosenschlitz. Der Käufer verlangte vom Verkäufer Nachbesserung – was dieser auch tat. Der Verkäufer nähte aber keinen neuen Knopf des Hosen-Labels ein, sondern einen No-Name-Knopf. Damit war der Käufer nicht zufrieden, obwohl der Knopf vom Hosenschlitz vollständig bedeckt wurde. Er ließ sich beim Schneider einen Markenknopf einsetzen und verlangte die dafür angefallen 7 Euro nebst Rechtsanwaltskosten vom Hosenverkäufer erstattet. Zu Unrecht, entschied das Amtsgericht Coburg (Aktenzeichen 14 C 568/16). Der kaputte Knopf an der Markenjeans war nach Auffassung des Gerichts ein Mangel, der aber durch den neuen Knopf vom Verkäufer im Wege der Nachbesserung beseitigt wurde. Das es sich hierbei um einen labelosen Knopf handelte steht der Mangelbeseitigung nicht entgegen. Schließlich erfülle der neue Knopf seine Funktion und sei nach außen nicht erkennbar, so dass ihm keine Zierfunktion zu komme. Der Hosenkäufer muss seine Anwaltskosten sowie die Gerichtsgebühren von rund 380 Euro alleine tragen.