Flugstornierung: Keine Erstattung von Gebühren und Steuern
4.0 /
5 (3 Bewertungen)
2019-01-09
· Redaktion Fachanwaltsuche
· 239 mal gelesen
Eine ausländische Airline kann in ihren Beförderungsbedingungen festlegen, dass auf die in Deutschland geschlossenen Beförderungsverträge englisches Recht anwendbar ist, mit der Folge, dass bei einer Stornierung Steuern und Gebühren nicht erstattet werden.
Dies entschied das Oberlandesgericht Frankfurt/Main (Aktenzeichen 16 U 15/18) im Fall einer englischen Fluggesellschaft, auf deren Website in deutscher Sprache Flüge online gebucht werden können. In ihren Beförderungsbedingungen hat die Airline geregelt, dass bei einer Stornierung Gebühren und Steuern nicht erstattet werden. Die Airline beruft sich insoweit auf die Anwendbarkeit des englischen Rechts auf die Beförderungsverträge. Dagegen klagte ein Verbraucherverband, der in dieser Geschäftspraxis eine unangemessene Benachteiligung der Verbraucher sieht.
Ohne Erfolg, entschied das Oberlandesgericht Frankfurt/Main und gestattete der Airline die Klausel über die Erstattung der Stornierungskosten weiter zu verwenden. Airlines dürfen nach den Regeln des internationalen Privatrechts eine Rechtswahl treffen. Hier sei das Recht von England, dem Firmensitz der Airline gewählt worden. Danach dürfe die Klausel verwendet werden. Dies sei für einen deutschen Fluggast auch nicht überraschend, da grenzüberschreitende Aspekte bei einem Luftbeförderungsvertrag auf der Hand lägen, so das Gericht.
War dieser Beitrag für Sie hilfreich?
Eigene Bewertung abgeben:
Bisher abgegebene Bewertungen:
4.0 /
5
(3 Bewertungen)
Das könnte Sie interessieren
Wissen Aktuell
,
30.03.2018
(Update 23.10.2017)
Ob Städtetrip, Skiurlaub oder Strandurlaub im Süden - Die in Kürze beginnenden Ostferien sind eine beliebte und optimale Reisezeit.
Für viele Urlauber geht’s problemlos mit dem Flugzeug in die Ferien.
Sollte die Flugreise aber mal nicht wie geplant verlaufen, sollten Fluggäste ihre Rechte kennen.
4.75 /
5 (4 Bewertungen)
Wissen Aktuell
,
04.10.2024
Fällt ein Flug aus, ist das für den betroffenen Passagier, der seine Reise nicht wie geplant durchführen kann, sehr ärgerlich.
In der EU haben Fluggäste bei Flugausfall aufgrund einer Verordnung Ansprüche gegenüber der Fluggesellschaft.
Doch welche konkreten Rechte haben Passagiere bei Flugausfall?
4.0 /
5 (7 Bewertungen)
Wissen Aktuell
,
30.09.2017
Unter „Wet lease“ versteht die Luftfahrt, wenn Airlines sich gegenseitig Flugzeuge mit Besatzung vermieten.
Fluggäste können demnach einen Flug bei Air Berlin gebucht haben, der aber von der Lufthansa mit eigenem Flugzeug und Crew ausgeführt wird.
Doch an wen muss sich der Fluggast wenden, wenn er etwa wegen einer Flugverspätung Ansprüche auf Ausgleichsleistungen geltend machen möchte?
4.444444444444445 /
5 (9 Bewertungen)
Wissen Aktuell
,
09.07.2018
(Update 23.09.2024)
Verspätet sich ein Flug, kann das die gesamte Reise eines Fluggastes auf den Kopf stellen.
In der EU können Fluggäste aufgrund der EU-Fluggastrechtverordnung Betreuung und Entschädigung von der Airline verlangen.
Doch in welchen Fällen stehen Passagieren Ansprüche bei einer Flugverspätung zu?
4.285714285714286 /
5 (49 Bewertungen)
Wissen Aktuell
,
21.04.2018
Eine Fluggesellschaft kann in ihren Allgemeinen Geschäftsbedingungen festlegen, dass eine Stornierung eines Flugtickets nicht möglich ist und Gebühren und Steuern nicht erstattet werden.
Dies entschied letztinstanzlich der Bundesgerichtshof.
4.0 /
5 (3 Bewertungen)
Wissen Aktuell
,
23.11.2018
(Update 07.05.2019)
Wer Flüge im Internet bucht, sollte bei der Zahlung genau hinschauen.
Zahlungen mit Kreditkarte, Sofortüberweisung oder Giropay müssen laut einer aktuellen Entscheidung des Landgerichts Berlin ohne Entgelt möglich sein.
4.2 /
5 (5 Bewertungen)
Verkehrsrecht
,
23.05.2016
(Update 18.11.2024)
Trunkenheit am Autosteuer kann neben einem Bußgeld und dem Verlust des Führerscheins auch weitere schwerwiegende Folgen für den Fahrer haben.
4.121951219512195 /
5 (41 Bewertungen)
Steuerrecht
,
30.04.2014
Rechtsanwalt Axel Widmaier
So lautete der Aufmacher der tagesschau.de Ende März 2014.
Nach deren Mitteilung soll die Zahl der Selbstanzeigen von Steuerhinterziehern im ersten Quartal 2014 in die Höhe geschnellt sein.
Von Januar bis März seien bundesweit 13500 Anzeigen, wie eine Umfrage der Nachrichtenagentur dpa bei den Finanzministerien der Länder ergab, eingegangen.
Was ist die Ursache für diese ansteigende Zahl?
3.0 /
5 (1 Bewertungen)
Verkehrsrecht
,
07.02.2018
Karneval, Fasching oder Fastnacht: In ein paar Tagen sind die Jecken wieder außer Rand und Band.
Außer Schunkeln und Singen wird auch wieder Alkohol in Strömen fließen.
Doch auch im Karneval gilt: Kein Alkohol am Steuer - auch nicht am Fahrradlenker!
5.0 /
5 (3 Bewertungen)
Bank- und Kapitalmarktrecht
,
23.01.2018
(Update 23.01.2018)
Seit dem 13.
Januar fallen für Verbraucher europaweit bei Zahlungen mit Kreditkarte, SEPA-Lastschriftverfahren oder SEPA-Überweisung keine zusätzlichen Gebühren mehr an.
Möglich macht dies die europäische Zahlungsrichtlinie PSD 2.
Doch Vorsicht: Drittanbieter wird der Zugriff aufs Konto erleichtert.
4.2 /
5 (10 Bewertungen)
Informationstechnologierecht
,
21.07.2017
Gebühren für den Versand bzw.
den Selbstausdruck eines online erworbenen Veranstaltungstickets dürfen nicht von einem Internet-Portal erhoben werden!
Dies entschied aktuell das Oberlandesgericht Bremen und erklärte damit die betreffenden Allgemeinen Geschäftsbedingungen eines Internet-Portals, das Veranstaltungstickets vertreibt, für unwirksam.
4.0 /
5 (7 Bewertungen)