Brustkrebs: Krankenkasse muss auch neuartige Chemotherapie bezahlen!
4.5 /
5 (2 Bewertungen)
2017-06-16
· Redaktion fachanwaltsuche.de
· 199 mal gelesen
Eine Brustkrebs-Patient hat einen Behandlungsanspruch auf eine neuartige Chemotherapie, auch wenn das Medikament in Deutschland für diese Behandlung noch nicht zugelassen ist, entschied kürzlich das Sozialgericht Dresden.
Im zugrundeliegenden Fall litt eine Frau unter einer aggressiven Form von Brustkrebs. Trotz Operation, Chemotherapie und Bestrahlung bildeten sich immer wieder Metastasen. Ein Mediziner schlug ihr eine Therapie mit dem Medikament Pertuzumab vor. Dieses Medikament ist in Europa nur in Fällen zugelassen, bei denen bisher keine Behandlung stattfand. Da die Patientin bereits eine Chemotherapie durchlaufen hatte, war sie kein sogenannter „first-line“-Fall.
Redaktion fachanwaltsuche.de
Schutz des Lebens geht vor Wirtschaftsinteressen der Krankenkasse
Das Sozialgericht Dresden (Aktenzeichen S 18 KR 268/17 ER) sprach der Patientin trotzdem die Behandlung mit dem Medikament Pertuzumab zu. Nach einer Befragung von Ärzten kam das Gericht zu der Auffassung, dass die Patientin von der further-line-Behandlung mit Pertuzumab profitieren könnte. Aufgrund ihres lebensbedrohlichen Zustands müssten die wirtschaftlichen Interessen der Krankenkasse zurücktreten.War dieser Beitrag für Sie hilfreich?
Eigene Bewertung abgeben:
Bisher abgegebene Bewertungen:
4.5 /
5
(2 Bewertungen)
Das könnte Sie interessieren
Wissen Aktuell
,
18.04.2019
(Update 16.09.2019)
Ein Lehrer hat die Pflicht alle erforderlichen und zumutbaren Erst-Hilfe-Maßnahmen bei einem im Sportunterricht verunglückten Schüler durchzuführen.
Ebenso kann von einem Lehrer erwartet werden, dass er einem Schüler in einer Notsituation Medikamente verabreicht, die medizinische Laien verabreichen können.
4.4 /
5 (10 Bewertungen)
Medizinrecht
,
28.02.2012
Rechtsanwalt Joachim Francke Francke & Partner Rechtsanwälte
Anmerkung zu OLG München, Urteil vom 11.11.2011 - 10 U 3109/11
von Joachim Francke, Fachanwalt fü...
4.5 /
5 (6 Bewertungen)
Arbeitsrecht
,
12.09.2016
Ein Eishockey-Profi hat keinen Anspruch auf Schadensersatz gegen seinen ehemaligen Verein, wenn er eine Dopingsperre wegen einer fehlenden Ausnahmegenehmigung für ein Medikament kassiert hat.
4.333333333333333 /
5 (3 Bewertungen)
Medizinrecht
,
16.01.2018
Das Sächsische Landessozialgericht hat in mehreren Verfahren entschieden, dass die gesetzliche Krankenkasse die Kosten für eine stationäre Chemotherapie nicht übernehmen muss, wenn die Chemotherapie auch ambulant hätte vorgenommen werden können.
4.555555555555555 /
5 (9 Bewertungen)
Medizinrecht
,
19.03.2018
(Update 19.03.2018)
Eine Beamtin, die aufgrund ihrer familiären Vorbelastung, nachweislich mit einer hohen Wahrscheinlichkeit an Brustkrebs erkranken wird, erhält die Kosten für die prophylaktische Brust-OP von ihrem Dienstherren erstattet.
Dies stellt das Bundesverwaltungsgericht in einem aktuellen Urteil klar.
4.333333333333333 /
5 (6 Bewertungen)
Medizinrecht
,
16.07.2015
(Update 08.11.2024)
Rund 3.400 Behandlungsfehler verursachten Ärzte einer aktuellen Statistik zur Folge im vergangenen Jahr in Deutschland.
In vielen Fällen müssen letztlich Gerichte entscheiden, ob eine Arzthaftung in Frage kommt und wie hoch der Anspruch der betroffenen Patienten auf Schadensersatz ausfällt.
4.172413793103448 /
5 (29 Bewertungen)
Medizinrecht
,
08.07.2016
Ein Arzt darf nicht dem Wunsch eines Patienten auf eine Behandlung entsprechen, wenn diese gegen medizinische Standards verstößt.
Auch dann nicht, wenn der Arzt den Patienten vor der Behandlung ausführlich über die Behandlungsfolgen aufgeklärt hat, entschied aktuell das Oberlandesgericht Hamm.
4.230769230769231 /
5 (13 Bewertungen)
Medizinrecht
,
06.03.2018
(Update 30.01.2024)
Vor Operationen und Behandlungen müssen Patienten vom behandelnden Arzt über die Risiken des Eingriffs aufgeklärt werden.
Je nach Eingriff kann hier auch eine besondere Aufklärung notwendig sein.
Wird ein Patient nicht ordnungsgemäß über die Chancen und Risiken einer Behandlung im Krankenhaus aufgeklärt, kann das Auswirkungen auf den Vergütungsanspruch des Krankenhauses haben.
4.3076923076923075 /
5 (26 Bewertungen)
Sozialrecht
,
28.06.2018
(Update 02.10.2024)
Ob spezielle Hörgeräte, Bildtelefon oder Therapiestühle: Krankenkassen lehnen in vielen Fällen die Kostenübernahme von medizinischen Hilfsmitteln ab.
Wir haben Ihnen einige Urteile zusammengestellt, die zeigen, welche Hilfsmittel von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen werden müssen, und welche nicht.
4.154761904761905 /
5 (84 Bewertungen)
Medizinrecht
,
26.02.2018
(Update 10.06.2024)
Ob Bauch, Beine oder Po: Fettabsaugen ist eine der häufigsten Behandlungen, die Schönheitschirurgen bei ihren Patienten durchführen.
Die Kosten für eine sog.
Liposuktion sind nicht unerheblich, daher stellt sich für Patienten die Frage: In welchen Fällen muss die Krankenkasse die Kosten für diesen Eingriff übernehmen?
4.228571428571429 /
5 (35 Bewertungen)
Sozialrecht
,
16.01.2017
(Update 25.01.2022)
Die Versorgung eines Krankenversicherten mit einer maßangefertigten Echthaarperücke kann aus medizinischen Gründen notwendig sein.
Die gesetzliche Krankenversicherung muss die anfallenden Kosten dann übernehmen und kann nicht auf preiswertere Kunsthaarperücken verweisen.
4.14 /
5 (50 Bewertungen)