Kindergeld kann ausnahmsweise auch Großeltern zustehen

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Kindergeld erhalten nicht in jedem Fall die Eltern eines Kindes. Lebt das Kind überwiegend im Haushalt der Großeltern und wird von diesen versorgt und betreut, kann das dazu führen, dass den Großeltern ein Anspruch auf das Kindergeld zusteht.

Familienkasse verweigerte Kindergeld nach Auszug des Enkels

Im zugrundeliegenden Fall bezog ein Beamter für seine drei Kindern und sein Enkelkind Kindergeld, die auch alle zunächst in seinem Haushalt lebten. Als die Tochter mit ihrem Kind in eine eigene Wohnung zog, wurde sie nach wie vor von ihren Eltern bei der Betreuung ihres Kindes unterstützt. Das Kind wurde von seinen Großeltern versorgt, wenn es nicht im Kindergarten war und übernachtete auch an mehreren Tagen in der Woche bei diesen. Es hatte bei seinen Großeltern auch ein eigenes Zimmer. Die Familienkasse weigerte sich nach dem Auszug der Tochter und dem Enkelkind für das Enkelkind weiterhin Kindergeld an die Grosseltern zu zahlen, da dieses nun nicht mehr zum Haushalt gehörte.

Familienkasse verweigerte Kindergeld nach Auszug des Enkels

Zu Unrecht, entschied das Finanzgericht Rheinland-Pfalz (Aktenzeichen 4 K 2296/15). Nach Aussage der Kindsmutter lebe das Enkelkind überwiegend im Haushalt der Großeltern und habe dort auch seinen Lebensmittelpunkt. Da das Enkelkind seit seiner Geburt bei den Grußeltern gelebt hat, sei eine elterliche Beziehung zu diesen entstanden. Diese sei auch durch den Auszug der Tochter mit dem Enkelkind nicht beendet worden. Nach wie vor übernachte das Kind in seinem eigenen Zimmer bei den Großeltern und werde in deren Haushalt versorgt. Die Großeltern hätten sogar ihre berufliche Situation durch Homeoffice-Arbeiten und Verzicht auf Erhöhung der Arbeitszeiten an die Bedürfnisse des Enkelkindes angepasst. Auch die Tochter sei mit der Kindergeldzahlung an ihre Eltern einverstanden.