Falsche Verdächtigung- der Fall Gina-Lisa Lohfink
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2017-11-28
, Aktualisierung vom
2017-11-28 09:12:00.0
· Redaktion Fachanwaltsuche
· 254 mal gelesen
Das Modell Gina-Lisa Lohfink wurde fünf Jahre nach der angeblichen Vergewaltigung durch zwei Männer wegen falscher Verdächtigung zu einer Geldstrafe von 20.000 Euro verurteilt. Der Fall zeigt, dass mit falschen Verdächtigungen nicht zu spaßen ist.
Im Fall Lohfink bezichtigte das Model zwei Männer sie im Jahr 2012 vergewaltigt zu haben. Das Berliner Kammergericht sah es hingegen aufgrund von Handyaufnahmen als erwiesen an, dass es sich um einvernehmlichen Geschlechtsverkehr gehandelt habe. Lohfink habe die beiden Männer bewusst wahrheitswidrig der Vergewaltigung bezichtigt. Das Gericht verurteilte sie zu 20.000 Euro Geldstrafe und Übernahme der Verfahrenskosten.
Das Urteil zeigt, das die Justiz falsche Verdächtigungen sehr ernst nimmt und sie entsprechend ahndet. Gut zu wissen, durch welche Äußerungen der Straftatbestand der falschen Verdächtigung § 164 StGB erfüllt ist.
Wann liegt eine falsche Verdächtigung vor?
Wer Tatsachen behauptet, die dazu führen können, dass ein in Wahrheit unschuldiger Mensch der Gefahr der Strafverfolgung ausgesetzt wird, erfüllt den Straftatbestand des § 164 StGB. Abzugrenzen davon sind Meinungsäußerungen oder das Leugnen einer Tat, die man selbst begangen hat. Damit ist nicht der Straftatbestand der falschen Verdächtigung erfüllt. Wichtig ist, dass die falsche Verdächtigung gegenüber einer Behörde oder einem Amtsträger, der Anzeigen entgegen nehmen darf, erfolgt sein muss.Welche Strafe droht bei einer falschen Verdächtigung?
Der Strafrahmen der falschen Verdächtigung reicht von einer Geldstrafe bis hin zu einer Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren.War dieser Beitrag für Sie hilfreich?
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