Ausflug in den Tierpark – Wer haftet bei Unfällen?
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2018-04-04
· Redaktion Fachanwaltsuche
· 458 mal gelesen
In den Osterferien besuchen viele Familien mit ihren Kindern den Tierpark. Kommt es hier zu einem Unfall, stellt sich die Frage wer auf Schadensersatz und Schmerzensgeld haften muss.
In einem Fall vor dem Amtsgericht München (Aktenzeichen 158 C 7965/17) hatte sich eine Frau bei ihrem Besuch im Tierpark an der Glasscheibe zum Giraffengehege die Nase geprellt und Kopfschmerzen zu gezogen, woraufhin sie drei Tage arbeitsunfähig erkrankte. Sie verlangte vom Tierpark ihr Eintrittsgeld zurück sowie ein Schmerzensgeld von rund 500 Euro. Ihrer Ansicht nach hätten Warnschilder auf die Glasscheibe beim Giraffengehege hinweisen müssen.
Das sah das Amtsgericht München anders und lehnte eine Haftung des Tierparks für den Unfall der Besucherin ab. Der Tierpark habe keine Verkehrssicherungspflicht verletzt. Die Glasscheibe, die Besucher und Giraffen trennt, sei gut erkennbar. Zudem gehe ein durchschnittlicher Besucher davon aus, dass es eine Abtrennung zwischen den wilden Tieren und den Besuchern gebe. Der Bodenbereich des Giraffenhauses ergebe zudem einen Hinweis auf die Glasscheibe. Der Besucherin stehe daher kein Anspruch auf Schmerzensgeld oder Schadensersatz zu, so das Münchner Gericht.
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