Reiseveranstalter haftet nicht für schlechte Ware beim Fabrikverkauf
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2017-03-23
· Redaktion fachanwaltssuche.de
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Ob Kaffeefahrten oder Studienreisen: Für die Qualität der erworbenen Ware im Rahmen eines Fabrik- oder Manufakturbesuchs haftet der Reiseveranstalter nicht, entschied das Amtsgericht München.
Im zugrundeliegenden Fall buchte ein Mann eine Studienreise in die Türkei und Rhodos. Ein Besuch in einer Schmuck- und Ledermanufaktur war in den Reiseleistungen inbegriffen. Beim Besuch in der Schmuckmanufaktur erwarb der Mann eine Goldkette mit einem Rubin-Edelstein sowie einen Goldring mit Diamant- und Rubinsplittern für insgesamt rund 4.300 Euro. Zu Hause angekommen, verlangte der Mann Schadensersatz vom Reiseveranstalter wegen des Schmuckeinkaufs. Der gekaufte Schmuck entspreche nicht dem Schmuck, den er in der Manufaktur ausgesucht habe. Dies sei ihm in der Hektik der Abreise nicht aufgefallen. Auch seinen vereinbarte Änderungen nicht durchgeführt worden. Der Wert des Schmuckes liege auch nur bei höchstens 500 Euro. Der Mann klagte auf Schadensersatz.
Redaktion fachanwaltssuche.de
Möglichkeit zum Schmuckkauf stellt nur freundliche Unterstützungsleistung dar
Ohne Erfolg, entschied das Amtsgericht München (Aktenzeichen 271 C 8375/16). Der Schmuckkauf stelle keinen klassischen Reisemangel dar. Die vom Reiseveranstalter zugesagten Reiseleistungen habe er vollständig erbracht. Nur weil der Reiseveranstalter den Urlaubern die Möglichkeit verschaffte, Schmuck in einer Manufaktur zu erwerben, begründet noch keine Vertragsbeziehung hinsichtlich des Schmuckkaufs. Freundliche Unterstützungen in sprachlichen oder organisatorischen Dingen führten nicht zu einer Haftung des Reiseunternehmens.War dieser Beitrag für Sie hilfreich?
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