Polizisten müssen Namensschilder auf Dienstuniform tragen
3.9166666666666665 /
5 (12 Bewertungen)
2018-09-12
, Aktualisierung vom
2019-10-02 06:14:24.0
· Redaktion Fachanwaltsuche
· 586 mal gelesen
- BVerwG: Kennzeichnungspflicht für Polizisten im Einsatz ist rechtmäßig
- Polizisten in Sachsen-Anhalt: Pflicht zum Tragen von Namensschildern
- Namensschild auf Dienstuniform auch für Brandenburger Polizisten
Polizisten in Brandenburg sind schon länger verpflichtet ein Namensschild auf ihrer Polizeiuniform zu tragen. Auch die Polizisten in Sachen-Anhalt haben die Pflicht zum Tragen von Namensschildern. Jetzt hat das Bundesverwaltungsgericht die Rechtmäßigkeit dieser Kennzeichnungspflicht für Polizisten im Einsatz bestätigt.
BVerwG: Kennzeichnungspflicht für Polizisten im Einsatz ist rechtmäßig
Die Pflicht für Polizisten im Einsatz Namensschilder oder Kennnummern zu tragen, greift nicht rechtswidrig in das Recht auf informationelle Selbstbestimmung der Polizisten ein, entschied das Bundesverwaltungsgericht (Aktenzeichen 2 C 33.18, 2 C 32.18). Der Eingriff sei verfassungsgemäß, da er dem Grundsatz der Verhältnismäßigkeit entspreche. Die Kennzeichnungspflicht diene dazu, mehr Transparenz in die Arbeit der Polizei zu bringen und so mehr Bürgernähe zu schaffen. Zudem erleichtere sie die Aufklärung von Dienstvergehen.Polizisten in Sachsen-Anhalt: Pflicht zum Tragen von Namensschildern
Polizisten in Sachsen-Anhalt haben die Pflicht zum Tragen von Namensschildern. Dies entschied das Landessozialgericht Sachsen-Anhalt (Aktenzeichen LVG 4/18) und wies einen Normenkontrollantrag der AfD-Fraktion im Landtag Sachsen-Anhalt zurück. Zwar liege ein Eingriff in die informelle Selbstbestimmung des Polizisten vor, dieser sei jedoch durch das Allgemeininteresse an der Aufklärung möglicher Pflichtverletzungen gerechtfertigt. Zudem gehöre Anonymität nicht zu dem durch Art. 4 der Landesverfassung geschützten Bereich der Menschenwürde.Namensschild auf Dienstuniform auch für Brandenburger Polizisten
Polizisten in Brandenburg müssen auf ihrer Dienstuniform ein Namensschild tragen. Daran ändert auch die Befürchtung verstärkt belästigt zu werden und Nachstellungen ausgesetzt zu sein nichts, entschied das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg. Ein Polizeibeamter klagte gegen die Pflicht zum Namensschild auf der Dienstuniform, da er nicht von Dritten identifiziert werden wollte. Er befürchtete Belästigungen und Nachstellungen. Das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg (Aktenzeichen 4 B 3.17, 4 B 4.17) erteilte der Klage des Polizisten eine Abfuhr. Das Polizeigesetz verfolge mehr Transparenz und Bürgernähe. Pflichtverletzungen der Polizei sollten schneller aufgeklärt werden können. Daher sei die namentliche Kennzeichnung des Polizisten unerlässlich. Als Polizist sei man sich bereits mit der Einstellung in den Polizeidienst über die besondere persönliche Gefährdung im Klaren.War dieser Beitrag für Sie hilfreich?
Eigene Bewertung abgeben:
Bisher abgegebene Bewertungen:
3.9166666666666665 /
5
(12 Bewertungen)
Das könnte Sie interessieren
Verwaltungsrecht
,
25.07.2018
(Update 06.11.2024)
Das Auswahlverfahren für angehende Polizisten ist streng.
Da können Brustimplantate, die Körpergröße, eine Jugendstraftat oder charakterliche Bedenken ein Grund sein, die Einstellung in den Polizeidienst zu verweigern.
Doch zu Recht?
4.142857142857143 /
5 (98 Bewertungen)
Verwaltungsrecht
,
29.11.2017
Ein Polizist, der eine Tattoo mit dem Hitlergruß trägt, kann vom Dienst suspendiert werden, entschied jüngst das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig.
4.666666666666667 /
5 (6 Bewertungen)
Verwaltungsrecht
,
29.08.2018
(Update 30.08.2024)
Muss ein mit der Reichbürgerbewegung sympathisierender Polizist aus dem Dienst entlassen werden?
Darf bei einem Autofahrer, weil er zur Reichsbürgerbewegung gehört, ein psychiatrisches Gutachten über seine Fahreignung angefordert werden?
Muss eine Lehrerin Gehaltseinbußen hinnehmen, weil sie der Reichsbürgerbewegung angehört?
Und sind Reichsbürger als waffenrechtlich unzuverlässig einzustufen?
3.933333333333333 /
5 (30 Bewertungen)
Verwaltungsrecht
,
29.09.2016
Ein Polizist, der zwar mit eingeschaltetem Blaulicht, aber ohne Martinshorn über eine rote Ampel in eine Kreuzung einfährt und damit einen Unfall verursacht, haftet für die Schäden am Dienstfahrzeug.
4.571428571428571 /
5 (7 Bewertungen)
Verkehrsrecht
,
12.04.2016
Ein Polizist benötigt für alle beruflichen Tätigkeiten, die er neben seinem Polizeidienst leistet eine Nebentätigkeitsbescheinigung.
Arbeitet er ohne eine solche Genehmigung seines Dienstherrn etwa in der Securityfirma seiner Ehefrau, riskiert er den Rausschmiss aus dem Polizeidienst.
4.0 /
5 (11 Bewertungen)
Arbeitsrecht
,
23.04.2018
Ein Polizeibeamter, der bezüglicher seiner Alkoholsucht rückfällig wird und unter Alkoholeinfluss eine Verkehrsstraftat begeht, muss damit rechnen aus dem Polizeidienst entfernt zu werden.
Dies entschied kürzlich das Oberverwaltungsgericht Rheinland-Pfalz.
4.166666666666667 /
5 (6 Bewertungen)
Verwaltungsrecht
,
16.02.2017
Wird der Dienstwagen mit Benzin statt mit Diesel betankt, muss im Zweifel der Beamte den Schaden aus eigener Tasche zahlen.
Der Dienstherr ist nicht verpflichtet, einen Tankadapter bei seinen Dienstfahrzeugen einbauen zu lassen, die eine solche Falschbetankung verhindert, stellte jüngst das Bundesverwaltungsgericht fest.
4.5 /
5 (6 Bewertungen)
Arbeitsrecht
,
28.08.2017
Als Einstellungsvoraussetzung in den Polizeivollzugsdienst gilt in den Bundesländern für Frauen und Männer eine unterschiedliche Mindestkörpergröße.
4.285714285714286 /
5 (7 Bewertungen)
Arbeitsrecht
,
01.07.2016
Eine Erkrankung an einer Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) muss kein Grund sein, nicht in den Polizeivollzugsdienst eingestellt zu werden.
Dies entschied aktuell das Verwaltungsgericht Berlin.
4.0 /
5 (32 Bewertungen)
Verwaltungsrecht
,
14.07.2018
Ein Anwohner des Flughafen Berlin-Brandenburg hat einen Anspruch auf Schallschutzmaßnahmen in der Wohnküche, der Wohndiele und dem Wintergarten, entschied kürzlich das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg.
4.333333333333333 /
5 (12 Bewertungen)
Sozialrecht
,
23.08.2016
Für eine Zweitwohnung kann kein Wohngeld beansprucht werden, entschied kürzlich das Verwaltungsgericht Berlin.
4.5 /
5 (6 Bewertungen)