Kleinkind überschwemmt Badezimmer – Haften die Eltern?
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2018-08-10
· Redaktion Fachanwaltsuche
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Verletzten Eltern ihre Aufsichtspflicht, wenn ihr dreieinhalbjähriges Kind nach dem Zubettbringen unbemerkt wieder aufsteht und im Badezimmer einen Wasserschaden verursacht? Mit dieser Frage beschäftigte sich jüngst das Oberlandesgericht Düsseldorf.
Kleinkind verstopft unbemerkt eine Toilette
Die Eltern hatten ihren kleinen Sohn abends zu Bett gebracht und ihm nach ein Hörspiel zum Einschlafen angemacht. Der Dreieinhalbjährige stand dann um ungefähr 19 Uhr wieder unbemerkt auf und ging zur Toilette. Dabei benutzte er soviel Toilettenpapier, dass das Klo verstopfte. Der Spülknopf verhakte sich und es lief pausenlos Wasser nach. Das Wasser drang auch in die Wohnung, die unter dem Bad lag. Insgesamt entstand ein Schaden von rund 15.000 Euro. Die Haftpflichtversicherung weigerte sich den Schaden zu übernehmen, da die Eltern ihrer Ansicht nach ihre Aufsichtspflicht verletzt hätten.Keine Aufsichtspflichtverletzung der Eltern
Das Oberlandesgericht Düsseldorf (Aktenzeichen I-4 U 15/18) schließt eine Aufsichtspflichtverletzung der Eltern aus. Ein dreieinhalbjähriges Kind müsse in einer geschlossenen Wohnung nicht permanent beaufsichtigt werden, insbesondere weil ein Kind ansonsten den Umgang mit Gefahren nicht lernt. Auch müsse ein nächtlicher Toilettengang des Kindes nicht kontrolliert werden. Dass der Spülknopf hakt, lässt für die Richter keine andere Bewertung des Falles zu. Da das Verhaken des Spülknopfs normalerweise nicht zu einem gesteigerten Wasserverbrauch führe. Die Haftpflichtversicherung muss daher für den vom Kleinkind verursachten Wasserschaden aufkommen.War dieser Beitrag für Sie hilfreich?
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