Keine Ratenzahlung für ältere Menschen– Altersdiskriminierung?
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2018-03-23
· Redaktion Fachanwaltsuche
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Älteren Menschen passiert es oft, dass sie etwa bei den Bezahlmöglichkeiten einer Online-Bestellung die Zahlungsoption „Teilzahlung in Raten“ aufgrund ihrer Altersangabe nicht wählen können. Ob dies ein Verstoß gegen das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz darstellt, entschied das Amtsgericht München in einem aktuellen Fall.
Online-Shop verweigert 84 jähriger Frau eine Ratenzahlung
Im zugrundeliegenden Fall verklagte eine 84 jährige Frau einen Teleshoppingsender mit Onlineshop auf ein Schmerzensgeld in Höhe von rund 3.000 Euro, weil sie bei einer Schmuckbestellung aufgrund ihres Alters keine Ratenzahlung vereinbaren konnte. Dies sei eine unzulässige Altersdiskriminierung, da auch junge Menschen plötzlich versterben könnten und bei ihr Bonität nicht individuell geprüft worden sei.Keine unzulässige Altersdiskriminierung
Das Amtsgericht München (Aktenzeichen 171 C 28560/15) sah im Versagen von Ratenzahlungsvereinbarungen bei älteren Menschen keine unzulässige Altersdiskriminierung. Teilzahlungsgeschäfte seien ihrer Natur nach auf einen längeren Zeitraum angelegt. Im Alter steige unstreitig das Risiko zu versterben. Damit gehe für den Gläubiger eine Sicherheit bei der Ratenzahlung verloren, auch wenn er sich mit seinen Forderungen nach dem Tod der Kundin theoretisch an deren Erben wenden könnte, erhöht sich damit die Unsicherheit, ob er seine Ratenzahlungen auch tatsächlich erhalte. Ein Verstoß gegen das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz konnte das Amtsgericht München nicht erkennen, womit der Kundin auch kein Schmerzensgeld zu steht.War dieser Beitrag für Sie hilfreich?
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