Rechtstipps zum Herbsturlaub

Herbstzeit ist Urlaubszeit – Wir informieren Sie über wichtige Reiserechte, die sie als Urlauber kennen sollten.

Herbstzeit ist Urlaubszeit – Wir informieren Sie über wichtige Reiserechte, die sie als Urlauber kennen sollten.

Rechtstipp zum Reisegepäck

Verschwundenes oder gestohlenes Reisegepäck ist ein großes Ärgernis für Urlauber. Besitzer einer Reisegepäckversicherung erhalten zumindest einen finanziellen Ausgleich. Doch aufgepasst: Mit geführte Gegenstände müssen sicher im Reisegepäck verwahrt werden, ansonsten wird die Reisegepäckversicherung von ihrer Leistungspflicht frei. So lautet ein Urteil des Amtsgerichts München (Aktenzeichen 172 C 16403/03).

Rechtstipp für den Urlaub mit dem Auto im Ausland

Wer mit dem Auto im Ausland Urlaub macht, sollte sich vorher über die Verkehrsvorschriften des Landes informiert haben. Ansonsten können Verkehrsverstösse, die nach deutschem Recht mit milden Geldstrafen geahndet werden, zu einem teueren Vergnügen für den Autofahrer werden. Beispielsweise müssen Autofahrer für falsches Parken in Ungarn mit einer Geldbuße von bis zu 165 Euro rechnen, in Spanien können dafür sogar bis zu 200 Euro fällig werden. Auch das Telefonieren am Autosteuer kann im europäischen Ausland teuer werden: Wird ein Autofahrer in den Niederlanden mit dem Hany am Ohr erwischt, kostet das 220 Euro.

Rechtstipp zum Ferienhaus

Viele Urlauber bevorzugen im Urlaub statt ein Hotel oder eine Pension ein Ferienhaus. Hier ist es wichtig zu wissen, dass das Ferienhaus der Beschreibung im Prospekt auch entsprechen muss. Wird ein altes Ferienhaus als „modernisiert“ im Prospekt angekündigt, muss es auch modernisiert sein. Lediglich das Überstreichen der Badezimmerfliesen stellt keine Modernisierung dar, entschied das Amtsgericht Neuruppin (Aktenzeichen 43 C 6/07). Außerdem muss nach einem Urteil des Schleswig-Holsteinischen Oberlandesgerichts (Aktenzeichen 6 U 27/12) der Preis für die Endreinigung des Ferienhauses auch im angegebenen Endpreis enthalten sein.

Rechtstipp für den All-inclusive-Urlaub

Urlauber, die sich für einen All-inclusiv-Urlaub entscheiden, machen dies in der Regel in der Absicht keinerlei weitere Kosten für die Urlaubsreise zu haben. Doch aufgepasst: Die Bezeichnung „All-inclusiv-Urlaub“ ist in Deutschland nicht gesetzlich geschützt. Welche Leistungen unter einem „All-inclusiv-Urlaub“ fallen, kann vom Hotel oder Reiseveranstalter anders verstanden sein, als es der Urlauber denkt. Hier empfiehlt es sich vor Reisebuchung genau hinzuschauen, welche Leistungen sich hinter All-inclusiv verbergen und welche nicht. Das Mittagessen ist bei einem All-inclusiv-Urlaub nach einer Entscheidung des Amtsgerichts Leipzig (Aktenzeichen 109 C 5850/09) allerdings immer im Reisepreis enthalten.

Rechtstipp beim Reiserücktritt wegen Krankheit

Traurig, traurig, aber nicht selten muss eine Urlaubsreise wegen Krankheit abgesagt werden. Gut, wer in diesem Fall eine Reiserücktrittversicherung abgeschlossen. Damit ist zumindest der finanzielle Schaden ausgeglichen. Doch Vorsicht: Die Reiserücktrittversicherung zahlt nicht bei allen Krankheitsausfällen. Sagt eine Urlauberin etwa eine Reise ab, weil sie schwanger ist, ist das kein Fall für die Reiserücktrittversicherung. Schwanger sein ist keine Krankheit – es sei denn es handelt sich um gesundheitliche Komplikationen während einer Schwangerschaft, so das Amtsgericht München (Aktenzeichen 224 C 32365/11). Auch ein Nasenbruch oder eine leere Batterie eines Herzschrittmachers sind keine Reiserücktrittsgründe, die den Versicherungsschutz der Reiserücktrittsversicherung auslösen.