Live Action Role Playing (LARP): Kein Schmerzensgeld für Verletzungen!

In Deutschland gibt es jährlich über 500 Live Action Role Playing (LARP)-Veranstaltungen . Als LARP werden Rollenspiele benannt, bei denen der Spieler eine Spielfigur selbst physisch darstellt. Szenarien sind etwa Ritterspiele, Vampire oder Western. Ein Gericht hat jetzt entschieden, dass es ein Teilnehmer für seine bei einer mittelalterlichen LARP-Veranstaltung erlittenen Verletzungen kein Schmerzensgeld oder Schadensersatz beanspruchen kann.

LARP-Regeln bestrafen nur Vorsatz

Im zugrundeliegenden Fall hatte ein LARP-Teilnehmer bei einer mittelalterlichen Kampfszene von einem anderen LARP-Teilnehmer eine Schaumstoffkeule derart heftig ans Auge gekommen, dass ihm dauerhafte gesundheitliche Schäden entstanden sind. Der Mann verlangte daraufhin Schmerzensgeld und Schadensersatz von seinem Gegenkämpfer. Zu Unrecht, entschied das Landgericht Osnabrück (Aktenzeichen 4 O 1324/15). Es fehlten Anhaltspunkte dafür, dass der „Schläger“ bewusst den Verletzten mit seinen Schlägen am Kopf treffen wollte. Für fahrlässige Kopftreffer gebe es aber keinen Schadensersatz. Dies bestimmten den Statuten der LARP-Veranstaltung. Da der Verletzte schon öfters an diesen Veranstaltungen teilgenommen habe, sei ihm dies auch bekannt gewesen und er habe mit seiner Teilnahme an der Kampfszene stillschweigend in die Statuten eingewilligt .