Unfall durch Ablenkung von Infotainmentsystem – Fahrer haftet!
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2019-05-31
· Redaktion Fachanwaltsuche
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© CC0 - Daniel Nanescu - splitshire.com
Ein Autofahrer, der auf der Autobahn mit rund 200 km/h fährt und sich durch das Infotainmentsystem in seinem Fahrzeug vom Verkehrsgeschehen ablenken lässt, haftet wegen grober Fahrlässigkeit für alle Schäden am Auto.
Dies entschied das Oberlandesgericht Nürnberg (Aktenzeichen 13 U 1296/17) im Fall eines Autofahrers, der mit einem gemieteten Mercedes Benz mit 200 km/h auf der Autobahn fuhr und aufgrund seiner Beschäftigung mit dem Infotainmentsystem einen Unfall verursachte. Die Mietwagenfirma nahm in teilweise für die Schäden am Auto in Regress, da in ihren Allgemeinen Geschäftsbedingungen in Haftung für grobe Fahrlässigkeit geregelt war.
Zu Recht, entschied das Gericht. Der Autofahrer habe die im Verkehr erforderliche Sorgfalt in außergewöhnlichem Maß verletzt. Allein die Geschwindigkeit mit der der Autofahrer unterwegs war, berge ein hohes Gefahrenpotential. Schon kleinste Fahrfehler können hier zu einem Unfall führen. Jeder, der schneller als 130 km/h fahre, müsse seine Aufmerksamkeit in besonders hohem Maße auf den Verkehr richten. Durch die kurze Ablenkung mit dem Infotainmentsystem des Autos habe der Fahrer sich nicht mehr auf das Verkehrsgeschehen im erforderlichen Maß konzentriert und damit eine grobfahrlässige Pflichtverletzung begangen.
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